Klimawandel

Was sind klimarelevante Treibhausgase und CO2-Äquivalente?

Der Ausstoß von Treibhausgasen in die Atmosphäre wird in CO2-Äquivalenten gemessen. Die Wirkung der Treibhausgase wird mit der Wirkung von Kohlendioxid auf die Atmosphäre verglichen. 

Zu den klimawirksamen Treibhausgasen zählen unter anderem:

Der Ausstoß der Treibhausgas-Emissionen ist in den letzten 30 Jahren trotz erhöhter politischer Anstrengungen relativ gleich geblieben.

In den letzten Jahrzehnten hat sich die CO2-Konzentration in der Atmosphäre massiv erhöht.
Bei einer Konzentration von 400 bis 450 ppm fühlt sich die Atemluft stickig an.
Derzeit lüften wir die Räumlichkeiten wenn wir diese Grenze überschreiten. 

Quelle: Jean Robert Petit, Jean Jouzel u. a., »Climate and atmospheric history of the past 420.000 years from the Vostok ice core in Antarctica«, in: Nature 399 (1999); Intergovernmental panel on climate change 2001 und 2007; Unep/Grid-Arendal, 1998, veröffentlicht in: Le Monde diplomatique, 2007; Darstellung: Österreichische Energieagentur

Quelle:
https://www.umweltberatung.at/co2-aequivalente-def
https://www.net4energy.com/wiki/co2-%C3%A4quivalent
https://www.myclimate.org/de/informieren/faq/faq-detail/anthropogener-treibhauseffekt/

Wie sieht der derzeitige CO2-Fußabdruck in Reuthe aus? 

Der durchschnittliche CO2-Ausstoß pro Haushalt in Reuthe beträgt ca. 13,1 Tonnen CO2 pro Jahr.
Der durchschnittliche CO2-Ausstoß pro Kopf in Reuthe beträgt ca. 7,4 Tonnen CO2 pro Jahr ohne Bauwerke und Infrastrukturen:

Den Gesamtbericht zur CO2-Erhebung in Reuthe finden Sie hier.  CO2 Erhebung - Bericht Reuthe zum Download

Quelle: CO2-Erhebung Reuthe 2022

Wie entwickelte sich die globale Oberflächentemperatur in den letzten ca. 150 Jahren?

Die mittlere globale Oberflächentemperatur stieg im Zeitraum vor der industriellen Revolution (ca. 1850-1900) bis zum Jahr 2020 um ca. 1,09 °C. Nach Abschätzung des IPCC sind ca. 98% der Erwärmung der Erdoberfläche im Zeitraum vor der industriellen Revolution (ca. 1850-1900) bis zum Jahr 2020 auf menschliche Aktivitäten zurückzuführen. 

Quelle: „Climate Data Check“ https://cdatac.de/index.php/global-warming/

Quellen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Globale_Erw%C3%A4rmung

https://de.wikipedia.org/wiki/Sechster_Sachstandsbericht_des_IPCC

Welche Szenarien bieten sich für den Temperaturanstieg in den nächsten 100 Jahren?

Zur Untersuchung denkbarer Entwicklungen des Klimas in der Zukunft werden detaillierte numerische Klimamodelle genutzt. Damit führen die Fachleute umfangreiche Simulationen auf der Basis unterschiedlicher Emissionsszenarien durch. Die Ergebnisse derartiger Simulationen werden als Klimaprojektionen bezeichnet. Sie ermöglichen Aussagen über eine Bandbreite möglicher künftiger Klimaänderungen.

Erhöhung der bodennahen Weltmitteltemperatur zwischen 1,5 bis 5,4°C bis zum Jahr 2100 (vom Jahr 1880 bis zum Jahr 2012: +0,85°C)

Quellen:
https://www.zamg.ac.at/cms/de/klima/news/erste-einheitliche-beschreibung-von-klimaszenarien-im-deutschsprachigen-raum

 Wo wird die Wärme im Erdsystem gespeichert?

Ozeane sind der Energiespeicher der Erde, ungefähr 90 Prozent der zusätzlichen Energie, die durch den Treibhauseffekt auf die Erde gelangt, werden dort gespeichert. Nur rund zwei Prozent der Wärme wurden in der Atmosphäre gespeichert. Der Rest der Wärmeenergie wurde in der Landmasse und der Kyrosphäre (Gletscher, Meereis) gespeichert. Allein in den letzten 15 Jahren hat sich die auf der Erde gespeicherte Wärme im Erdsystem um 50 Prozent erhöht.

Quelle:
Earth System Science Data (von Schuckmann et al., 2020) (https://essd.copernicus.org/articles/15/1675/2023/)
(https://essd.copernicus.org/articles/15/1675/2023/)

Seit 1955 hat sich der Wärmegehalt der Ozeane stark erhöht, die Meerestemperaturen steigen. Das hat nicht nur Auswirkungen auf die Fauna der Meere und den Fortbestand von Arten. Eine weitere Folge der steigenden Temperaturen sind verstärkte Niederschläge. Mit steigender Wassertemperatur erhöht sich auch die verdunstete Menge. Das heißt, wenn ein Tiefdruckgebiet da ist, dann entnimmt dieses Tiefdruckgebiet mehr Feuchtigkeit aus dem Ozean, und das bildet dann auch stärkere Niederschläge. 

Welche Veränderungen sind global auf der Erde zu erwarten? 

Die Erde hat sich gegenüber vorindustriellen Zeiten bereits um etwa 1,1 Grad erhitzt. Mit zunehmender Erwärmung verändert sich das Klima auf der Erde und auch die Natur auf der Erde ändert sich. Als Menschheit haben wir keine Erfahrung mit diesen neuen Temperaturrekorden, gleichzeitig geht der Anstieg der Temperatur gegenüber den Jahrtausenden davor sehr rasch von statten. Daher können nur Annahmen getroffen werden und die Entwicklung auf der Erde als mögliche Szenarien beschrieben werden. 

Die durchgezogene Linie zeigt den 5-Jahres-Durchschnitt der globalen Land- und Ozeantemperaturanomalien (NOAA). Gepunktete Linien zeigen verschiedene Perzentile der Erwärmungsvorhersagen nach Raftery et.al, 2017. (Raftery, A., Zimmer, A., Frierson, D. et al. Less than 2 °C warming by 2100 unlikely. Nature Clim Change 7, 637–641 (2017).
https://doi.org/10.1038/nclimate3352; Inspiriert von The Guardian. Grafik: Gregor Aisch, Datawrapper  erstellt mit Datawrapper. Übersetzung: Mimikama

Quelle:
https://www.a.mimikamorg/15-grad-sind-doch-gar-nicht-schlimm/

Welche Veränderungen sind im Alpenraum zu erwarten? 

Mögliche negative Folgen im Alpenraum: 

Zu erwarten sind heiße, trockenere Sommer mit etwa doppelt so vielen Tagen über 30 Grad Celsius wie bisher. Die Winter dürften im Durchschnitt weniger kalt und damit weniger schneereich werden, vor allem ist eine Abnahme der Tage mit Schneebedeckung für eine Reihe von Wintersportorten zu erwarten.

Mögliche Konsequenzen eines weiteren Temperaturanstiegs sind im Alpenraum: wachsende Intensität und Frequenz von Niederschlägen, mehr Hagel, aber auch mehr Dürreperioden, Verringerung des Bodenwassergehalts, Hochwasser, Murenabgänge, Gletscherrückgang, Schädlingsinvasionen etc.

Der Anstieg der Permafrostgrenze führt zu einer zunehmenden Gefahr von Bergstürzen in alpinen Regionen.

Mögliche positive Folgen im Alpenraum:

Für die Pflanzenwelt bedeutet der Anstieg an Kohlendioxid in der Atmosphäre ein vermehrtes Nährstoffangebot.
Durch die Erderwärmung verändert sich die Vegetation sowie die Vegetationsperioden verlängern sich:

• Ackerbau und Weinanbau wird in höheren Lagen wieder möglich.
• In den Alpen wandert die Baumgrenze langsam nach oben, die Bestände werden dichter

Quellen:
https://www.oesterreich.gv.at/themen/bauen_wohnen_und_umwelt/klimaschutz/Seite.1000200.html
https://www.focus.de/wissen/klima/es-wird-waermer-gut-so-klimawandel_id_1997553.html
https://www.umweltbundesamt.de/themen/klima-energie/klimawandel/zu-erwartende-klimaaenderungen-bis-2100

Welche Veränderungen sind in Europa zu erwarten? 

Insgesamt ist zu erwarten, dass vor allem der Süden Europas durch negative Effekte als Folge von Klimaänderungen betroffen sein wird. Besonders in mediterranen Regionen werden Wüstenbildung, Wasserknappheit und Waldbrände zunehmen.

Mittlere Temperaturzunahmen von 1990 bis Ende des 21. Jahrhunderts um 1,0 bis 5,5 Grad Celsius, wobei die Erwärmung in Ost- und Nordeuropa im Winter und in Südwesteuropa und dem Mittelmeerraum im Sommer am stärksten ausfällt.

Allgemein nehmen die jährlichen Niederschläge in Nordeuropa zu und in Südeuropa ab. Jahreszeitlich werden insbesondere im Winter zunehmende Niederschläge für Mittel- und Nordeuropa projiziert, während die Projektionen für viele Teile Europas trockenere Sommer zeigen.

Hitzewellen werden häufiger, intensiver und dauern länger. Im Winter nehmen die kalten und Frosttage weiter ab. Am stärksten werden die Iberische Halbinsel, Mitteleuropa einschließlich des Alpenraumes, Ostküste der Adria und Südgriechenland durch extreme Temperaturen beeinflusst.

Starkniederschlagsereignisse nehmen in ganz Europa weiterhin zu. 

Besonders in Südeuropa nehmen Dürreperioden in ihrer Andauer und Häufigkeit zu. Die Temperaturzunahme kann in Teilen Frankreichs und der Iberischen Halbinsel sechs Grad Celsius übersteigen.

Quelle:
https://www.umweltbundesamt.de/themen/klima-energie/klimawandel/zu-erwartende-klimaaenderungen-bis-2100